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Hisbollah droht Israel vernichtende Schläge an

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Hisbollah droht Israel vernichtende Schläge an

Die proiranische libanesische Hisbollah ist akut die größte Bedrohung für Israel – größer noch als der IS und al-Qaida. Als wichtiger Bestandteil der Kriegsachse Moskau-Teheran-Damaskus im Syrienkrieg steigert die schiitisch-islamistische Terrormiliz ihre Macht und militärische Schlagkraft – die sie gegen den jüdischen Staat in Stellung bringt. Aufgerüstet wird sie nicht nur vom Iran, sondern offenbar zunehmend auch von Russland.

Der Führer der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat Israel für den Fall einer kommenden militärischen Konfrontation mit Vernichtungsschlägen gedroht, deren Zerstörungskraft der eines nuklearen Angriffs ähnelt. Das berichtet die Internetseite „The Israel Project“. Die Hisbollah verfüge nämlich über Raketen, mit denen sie die Speichertankanlagen für Ammoniakgas in Haifa treffen und in die Luft jagen könne.

In der Tat nimmt die Bedrohung Israels durch die vom Iran gesteuerte schiitisch-islamistische Miliz dramatisch zu. Kontingente der Hisbollah kämpfen in Syrien an vorderster Front aufseiten des Assad-Regimes, genauer: der Kriegsachse Moskau-Teheran-Damaskus. Von dem syrischen Regime als einer selbständigen Kraft kann nämlich kaum noch die Rede sein – längst haben Iran und Russland in dem von ihm gehaltenen Teil Syriens das Kommando übernommen.

 

Zehntausende Raketen vom Libanon aus auf Israel gerichtet

 

Für Israel ergibt sich daraus eine höchst verzwickte Situation. Zwar ergreift es im innersyrischen Krieg nicht Partei, bekämpfen sich dort doch Kräfte gegenseitig, die fast allesamt den jüdischen Staat als ihren Todfeind betrachten. Das gilt für das Baath-Regime in Damaskus und seine iranischen Hintermänner und Hilfstruppen ebenso wie für große Teile der Anti-Assad-Oppositionsfront, namentlich den Al-Qaida-Ableger al-Nusra – und schon gar für die Horrormiliz „Islamischer Staat“. Gleichwohl erkennt Jerusalem in der Hisbollah ihren aktuell gefährlichsten Feind und behält sich vor, auch auf syrischem Gebiet Schläge gegen die Hisbollah zu führen. Etwa, um den Waffennachschub für sie aus dem Iran durch syrisches Gebiet zu unterbrechen.

Denn die Hisbollah hat im Libanon, direkt an der israelischen Grenze, Zehntausende von Raketen gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Laut „The Israel Project“ verdichten sich im übrigen die Anzeichen, dass die libanesischen Islamisten, im Zusammenspiel mit den iranischen Revolutionsgarden, auf den Golan-Höhen von Syrien aus eine Terrorstruktur aufbauen, um eine zweite Front gegen Israel zu eröffnen.

 

Modernste russische Waffen für Hisbollah

 

Im Zuge der engen Waffenbruderschaft zwischen Iran und Russland soll die Hisbollah Berichten zufolge zudem von Moskau mit modernsten Waffen ausgerüstet werden. So ist sie in Besitz fortgeschrittener Radartechnologie gekommen, mit deren Hilfe sie israelische Kampfflugzeuge orten kann. Das Onlinemagazin “Daily Beast“ berichtet überdies, dass Russland der Hisbollah auch Langstreckengeschosse, lasergesteuerte Raketen sowie Panzerabwehrwaffen liefere. Zwei Kommandeure der Hisbollah erklärten dem Magazin, es herrsche „ein Verhältnis vollständiger Koordination zwischen dem Assad-Regime in Damaskus, dem Iran, der Hisbollah und Russland.“ Dabei vertiefe sich die wechselseitige Beziehung zwischen Russland und der Hisbollah immer mehr.

Angesichts dieser Entwicklung stellt sich zunehmend die Frage, was die Zusagen Russlands, die Sicherheitsinteressen Israels zu berücksichtigen, eigentlich wert sind (vgl. hier). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte direkt nach Beginn der russischen Militärintervention in Syrien vergangenen September mit Wladimir Putin eine Absprache getroffen, israelische und russische Luftoperationen über Syrien miteinander zu koordinieren. Damit verbunden war von israelischer Seite die Erwartung, Russland werde sich bei der Ausrüstung Irans und insbesondere der Hisbollah mit modernsten Waffensystemen zurückhalten. Es sieht jedoch nicht danach aus, dass Putin diesbezügliche Zusicherungen einzuhalten gedenkt. Unmittelbar nach der Aufhebung der internationalen Sanktionen wurden umfangreiche russische Waffenverkäufe an Iran bekannt, darunter von Kampfjets und hochentwickelten Luftabwehrsystemen.

Der israelische Verteidigungsminister Moshe Yaalon äußerte sich darüber darüber jüngst in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ diplomatisch verklausuliert. Er bekräftigte, Israel unterhalte „gute diplomatische Beziehungen zu Russland.“ Es habe einen Weg gefunden, „Zwischenfälle mit den Russen zu vermeiden.“ Um hinzuzufügen: „Unsere Interessen unterscheiden sich allerdings, wir sind nicht auf derselben Seite.“

 

Gemeinsame Interessen mit Saudi-Arabien

 

Yaalon unterstich im übrigen noch einmal, dass Israel den Iran und seine schiitisch-fundamentalistischen Stellvertretertruppen in der Region als größte Gefahr betrachte. „Natürlich gibt es auch sunnitisch-jihadistische Elemente, die Israel bedrohen“, sagte er. „Während radikale Schiiten ihre islamische Revolution exportieren wollen, streben radikale Sunniten nach dem Kalifat. Aber IS und al-Qaida haben nicht dieselben Möglichkeiten wie die Großmacht Iran.“ Yaalon betonte im übrigen, dass sich die Interessen Israels mit denen sunnitisch-arabischer Staaten aufgrund der gemeinsamen Gegnerschaft zum Iran überschneiden. Zu diesen Staaten zählt er “unsere Freunde Jordanien und Ägypten”, aber auch “mehrere Golf- und einige afrikanische Staaten.” Namentlich gebe es in dieser Hinsicht “eine gemeinsame Basis mit Saudi-Arabien”. Zwischen Israel und der Türkei herrsche dagegen “Funkstille”.

Insgesamt könnte die Gemengelage, die sich im Zuge des syrischen Kriegs ergibt, kaum komplizierter und unübersichtlicher sein. Lobend erwähnt Yaaron in der NZZ einen weiteren Faktor in diesem Durcheinander: die Kurden, „die heldenhaft gegen die Jihadisten kämpfen, dafür aber von niemandem belohnt werden.” Wer allerdings, wie mancher hierzulande, daraus schlussfolgern zu können glaubt, bei der kurdisch-nationalistischen PKK und ihrem syrischen Ableger YPG könne es sich um eine Art natürlichen Verbündeten des jüdischen Staats handeln, sollte die langen und engen Beziehungen der auf stalinistisch-totalitärer Ideologie geründeten PKK zur PLO bedenken, für die sie, wie im Libanon-Krieg 1982, zuweilen sogar in den Krieg gezogen ist. Auch wenn für die PKK die “antizionistische” Aggression gegen Israel derzeit keine prioritäre Rolle zu spielen scheint, identifiziert ihre Propaganda die nationale Sache Kurdistans doch nach wie vor mit der “Palästinas” (siehe hier).

 

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